Gronau, im Juni 2003

Angefangen hat alles mit Schmerzen in der rechten Schulter…………

bis zur Diagnose „Parkinson“ hat es dann noch ca. 2 Jahre gedauert. Ich erinnere mich noch genau an den Tag im Januar 1996 als der Neurologe mir mitteilte „ wir haben jetzt ausgeschlossen, dass Sie einen Gehirntumor haben“ Auf dem Rückweg  von der Untersuchung nach Haus habe ich im Auto geheult wie ein Schlosshund, ich war froh, es war ja nur Parkinson.

Gratulanten zum 50. Geburtstag

Hat sich mein Leben seid jenem kühlen Januartag bis heute deswegen grundlegend geändert ? Ja und nein und genau weiß ich es auch nicht, möchte ich antworten. ….
…soviel zum Thema Parkinson, doch was gehört noch alles zu meiner Biographie ?

Geboren bin ich im September 1953 (woraus sich schnell ablesen lässt, dass ich in diesem Jahr noch 50 werde). Von diesen 50 Jahren bin ich 20 verheiratet und habe 2 Söhne, die 18 und 13  Jahre alt sind. Im letzten Jahr hat die Firma IBM festgestellt, dass ich bereits 25 Jahre auf der Gehaltsliste stehe und das die monatlichen Zuwendungen aufgrund meiner Tätigkeit als Projektleiter überwiesen werden.

In meiner Freizeit versuche ich mich mit Übungen im Sportstudio, das ich 2 mal pro Woche besuche, fit zu halten. Ebenso gehört Radfahren zu meinen sportlichen Hobbys. Ein besonderes Erlebnis sind unsere jährlichen Radwanderungen, die ich mit meinen Freunden seit  vielen Jahren unternehme.
Seid einigen Wochen habe ich damit begonnen früh morgens (so zwischen 5:30 Uhr und 6:00 Uhr ) zu joggen. Der Rundkurs beginnt gleich hinterm Haus und ist etwa 3500m lang. Wenn ich dann abgekämpft und durchgeschwitzt auf unsere Bank vor dem Haus falle, versuche ich mich ganz stark in meinen Kopf „hineinzufühlen“ und sage meinen  grauen Zellen: "Produziert Dopamin," eine Technik, die ich mal von einer Frau kennen gelernt habe, die sich auf ähnliche Weise von schwerer Krankheit selbst geheilt hat. Aber das ist eine andere Geschichte. Den nicht Eingeweihten sei gesagt, dass Dopamin der Botenstoff ist, der bei uns Parkinson Patienten nicht ausreichend produziert wird 
Um das Bild abzurunden ist noch zu ergänzen, dass ich mich seit einigen Jahren regelmäßig einmal wöchentlich der fernöstlichen Heilkunst unterziehe. In jedes Ohr setzt der Akupunkteur zwei Nadeln, die nach 20 Minuten wieder entfernt werden. 

Nebenbei nenne ich noch ein Motorrad mein Eigen und, obwohl inzwischen nahezu 20 Jahre alt und zu einem echten Oldtimer gereift, ich besitze einen Buggy, den ich mit meinem Bruder Anfang der 80-er Jahre selbst zusammengebaut habe.

Persönlich komme ich ganz gut mit meinem Schicksal zurecht. Als positiv denkender Mensch halte ich es so sicher auch noch eine Weile aus.  Auch wenn hier vielleicht der Wunsch der Vater des Gedanken ist und vielleicht klingt es in manchem Ohr naiv,  irgend etwas sagt mir, dass ich einmal als gesunder Mensch die Welt verlassen werde. Wenn es soweit ist, und Parkinson besiegt ist, machen wir bei uns im Garten ein Fass auf, das ist versprochen.

Bis dahin tragen wir unser Schicksal mit Würde….