Alexa (oder spielt der Kater jetzt Klavier?)
Nun will ich nicht sagen, dass wir hier in Gronau hinter dem Mond leben. Wir kämpfen hier auf dem flachen Land zwar noch immer mit einem schnellen Internet und die dringenden Fragen der Zeit erreichen uns immer dann, wenn das Wichtigste schon irgendwo in den Metropolen beantwortet wurde.
Ich selber halte mich für einen gut
ausgebildeten Techniker, der
problemlos ein Tonbandgerät, herkömmlicher Bauart, blind bedienen kann. Auch im
Internet und auf meiner
Homepage fühle ich mich
ausreichend gerüstet, Fragen aus diesem
Bereich mit genügend Sachverstand entgegenzutreten. Wobei ich hier leise
gestehe, dass ich mit Handis, - pardon, der Fachmann nennt sie wohl Smart Phons,
- und APPs ímmer wieder vor
Problemen stehe, die ich liegen lassen muss und deren Erledigung ich
meinen Kindern überlasse. Ja, ich gestehe offen und ehrlich, bei diesen kleinen Alleskönnern bin ich eine Generation
zurück.
Dann kam Alexa ins Haus. Wer mit dem Wissensstand meiner Generation
ausgerüstet ist, mag da an eine neue Schwiegertochter denken, oder auch an ein
neues Küchengerät, dem die Werbung diesen schönen Namen gegeben hat. War da
nicht schon mal was mit der
„Flotten Lotte?“ Na egal, denn..
all das ist Alexa nicht, was ist Alexa dann?
Also, meine erste Bekanntschaft mit Alexa hatte ich beim Besuch meines Sohnes
und meiner Schwiegertochter. Wir saßen in kleiner Runde, inkl. 90 jähriger
Schwiegermutter zu fünft am Tisch. Beiläufig höre ich m einen Sohn sagen: „Alexa
Musik“---und dann—höre ich Musik. "Seit wann spielt denn der Kater Klavier?", bin
ich geneigt zu fragen.
Die Schwiegermutter dreht sich
vorsichtig um, um zu erfahren wer denn und wo denn Alexa ist. „Alexa, bitte die
Telefonnummer von Guste Schraube“ (Red. Name geändert (Die Telefonnummer der
Schwiegermutter)). Nach wenigen Sekunden krächzte eine gut verständliche Stimme
die angeforderte Information.
Die Schwiegermutter war die erste die das Schweigen durchbrach. Immer noch nach
Fassung ringend vernimmt man Sie mit den Worten „UUiiihhhh, das gibt es doch
nicht und wer war das jetzt?“ Mein Sohn, der gerade schmunzelnd auf der Couch
Platz genommen hatte, verwies auf einen kleinen Lautsprecher auf dem Side-Board,
und stellte diesen 30 € Artikel als Alexa vor. Und wieder hört der Tisch das
bereits bekannte „UUIIHH, das gibt
es doch nicht.“
Die Runde findet Gefallen an Alexa, die so manche Frage zu
beantworten hat. Auch kritische Stimmen sind zu hören, „woher weiß ich, wenn
Alexe ein derartiges Wissen über mich hat,
woher weiß ich dann,
dass sie nichts an 3. weiterplappert? Nein Alexa kommt mir nicht ins
Haus, so höre ich Gisela sagen.
Persönlich halte ich mich mit meinen Kommentaren zurück. Stehe ich doch als
ehemaliger IT-Spezialist in der
Erwartung irgendwie vertraut zu sein mit den rasanten Entwicklungen die der
IT-Markt nimmt. Um diesen Anspruch
gerecht zu werden fasele ich etwas
von Spracherkennung und Datenbanken im Internet und lasse nicht unbetont, dass
so etwas bei IBM, die Firma für die ich gearbeitet habe, schon vor 20 Jahren zu
ekennen war, dass die Entwicklung diesen Weg nimmt. In meiner Zusammenfassung findet sich
dann der Satz „ Es ist eine akustische Form des Internets. Wow. Ehrlich
gestanden, ich habe überhaupt keine Ahnung.